Die Stadtverordnetenversammlung hat sich in den zurückliegenden Jahren wiederholt mit der Nutzung des Marktplatzes als Parkplatz befasst und dazu mehrere Beschlüsse gefasst. Benannt werden in diesem Zusammenhang exemplarisch die Beschlüsse 6-0153 aus 2017 und 7-0522/4 aus 2020.

Die derzeitige Situation in der Innenstadt von Bernau macht eine Reaktion der Stadtverordnetenversammlung erforderlich. In den zurückliegenden Wochen und Monaten hat sich gezeigt, dass die Entscheidung zur Beendigung der Nutzung des Marktplatzes als Parkplatz gravierende negative Auswirkungen für die Bürgerinnen und Bürger, für die Einzelhändler im Innenstadtbereich und die Händler des Wochenmarktes haben.

Die Anzahl von Besuchern und Käufern im Innenstadtbereich und insbesondere auf dem Wochenmarkt ist seit Sperrung des Marktplatzes dramatisch gesunken. Die Umsätze der Händler brechen ein, viele Stammkunden (vor allem ältere betagte Bürger, die die Innenstadt mit ihrem Privat-PKW anfuhren, um ihre Einkäufe und Erledigungen zu tätigen) bleiben in Ermangelung von verfügbaren, bisher gewohnt vorgefundenen, Parkplätzen weg.

Die Annahme der Stadtverordnetenversammlung, dass mit Öffnung des Parkhauses am Ladeburger Dreieck der Parkplatzdruck in der Innenstadt nachlassen kann und wird, war falsch. Vielmehr zeigt sich, dass trotz derzeit sogar kostenfreiem Parken im Parkhaus am Ladeburger Dreieck für viele – meist betagte – Besucher des Wochenmarktes diese Parkmöglichkeit keine sinnvolle und annehmbare Alternative darstellt. Der Fußmarsch aus der Innenstadt mit gefüllten Einkaufstaschen bis zum Ladeburger Dreieck stellt sich für viele ältere Innenstadtbesucher als nicht machbar heraus.

Erschwerend kommt die bereits längerfristig andauernde Baumaßnahme in der August-Bebel-Straße und die damit nicht gegebene Verfügbarkeit des Parkplatzes an der Parkstraße hinzu. In Summe ist insbesondere für unsere älteren Bürgerinnen und Bürger, die mit ihrem Kraftfahrzeug die Einkaufsmöglichkeiten in der Innenstadt erreichen wollen, und generell für Kurzparker die Situation gegenwärtig schwierig und führt zu deutlichen Unmutsbekundungen und Beschwerden bei inzwischen fast allen in der SVV vertretenen Fraktionen. Auf diese Einwendungen und Beschwerden soll mit diesem Antrag an die Stadtverordnetenversammlung reagiert werden