Der Umweltausschuss der Gemeindevertretung hat sich bereits im April 1995 im Zusammenhang mit der Erstellung des Flächennutzungsplans mit dem Thema Umgehungsstraße für den Ortskern Schönow von der A11 über Schmetzdorf zur Schönwalder Chaussee befasst. Die geplante Umgehungsstraße war mit der Projektgruppe „Naturpark Barnim“ abgestimmt und bereits damals in deren Pläne aufgenommen.
Nach Einschätzung des Umweltausschusses sollte durch die Umgehungsstraße eine Verkehrsentlastung des Ortskerns bewirkt werden und diese zu einer Verbesserung der Wohnqualität im Ortskern beitragen. Schon damals ging es auch um den LKW-Verkehr, der von der Autobahn in Richtung Schönwalde rollt.
In der 6. Stadtverordnetenversammlung haben die Mitglieder auf Vorschlag der Fraktion Bündnis für Bernau entschieden, ein ganzheitliches Verkehrskonzept auf den Weg zu bringen, um die aktuellen und künftigen infrastrukturellen Anforderungen des Verkehrs in der Stadt besser zu erkennen und bewältigen zu können und ereignisbezogene Sperrungsmaßnahmen (Unfall, Brand o.ä.) künftig besser kompensieren zu können. Dieses Verkehrskonzept liegt bisher noch nicht vor und in den letzten Monaten wurde im Zusammenhang mit dem Verkehrskonzept des Öfteren auf das Mobilitätskonzept verwiesen.
Die Fraktion Bündnis für Bernau / FDP sieht weiterhin das Erfordernis, ein solches, übergreifendes Verkehrskonzept auf den Weg zu bringen und das im Wesentlichen auf ortsbezogene Kurzstrecken orientierte Mobilitätskonzept lediglich als Ergänzung für den Innenstadtbereich anzusehen.
Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer am motorisierten Individualverkehr nutzt derzeit den PKW. Der in Aussicht stehende Ausbau des Gewerbegebiets Helmut-Schmidt-Allee wird dazu führen, dass der LKW – Verkehr zunimmt. Es wird eine längere Übergangszeit benötigen, bis Gewohnheiten angepasst werden (können) und der aktuell eher ineffektive ÖPNV anforderungsgerecht ausgebaut ist. Daher sind Ertüchtigungen bestehender Wege mit dem Ziel der Umgehung von Verkehrsschwerpunkten weiterhin sinnvoll.
Das Beispiel in Altlandsberg zeigt, wie gut eine großräumige Umgehungsstraße angenommen und wie damit das Stadtinnere wieder attraktiver und lebenswerter gestaltet werden kann.
Die Fraktion Bündnis für Bernau / FDP schlägt vor, die bereits bestehenden Trassen des Schulwegs und der Straße Am Lanker Weg so zu ertüchtigen, dass diese schweren LKW-Verkehr zulassen. Dadurch kann der Durchgangsverkehr der Bernauer Allee und der Dorfstr. in Schönow erheblich entlastet werden.
Da das Land diese Straßen im Ortsteil gerade erst ausgebaut hat, ist nicht zu erwarten, dass das Land die neue Umgehungsstraße als neue Landesstraße ausbauen wird. Soweit es die Möglichkeit gibt, sollte zur Haushaltsplanung für die Planungskosten dieser Umgehungsstraße im Haushalt 2023 auf mögliche Fördermittel zurückgegriffen werden.
Dieser Abschnitt stellt einen ersten Schritt zur sukzessiven Planung und Qualifizierung von bestehenden Straßen zu einer „ideellen“ Ortsumgehung im Norden Bernaus zum Autobahnanschlusspunkt dar.
In weiteren Schritten können weitere Einzelschritte erörtert und auf den Weg gebracht werden.