In Bernau ist eine außerordentliche Bautätigkeit zu verzeichnen. Das hängt damit zusammen, dass immer mehr Menschen in das beschauliche Umland, in den sogenannten Speckgürtel ziehen wollen, wozu Bernau gehört. Auffällig ist jedoch, dass die Bewohner von Bernau merken, dass sich der Bernauer Bauboom immer mehr gegen die Infrastruktur und gegen die Umwelt richtet. Viele Neubürger von Bernau sind gerade wegen der Landschaft und der Natur nach Bernau gezogen. Die anhaltende Bautätigkeit scheint jedoch den Ast abzusägen, auf dem die Menschen sitzen.

Erstaunlich ist, dass die Stadtverwaltung und ihre Baugesellschaft STAB im Zusammenhang mit einer geplanten Wohnbebauung in Bernau Waldfrieden auf dem ehemaligen Gelände eines Pflegeheimes, ihr Bekenntnis für den Erhalt von Wald über Bord wirft. Aus wirtschaftlichen Interessen wäre es notwendig, ´mal 4.000 m² Wald abzuholzen. Die Bürger von Waldfrieden sind in der Mehrzahl gegen die Waldabholzung und für eine umweltschonende, maßvolle Bebauung des Geländes an der Basdorfer Straße/Lanker Straße. Dafür hat der Ortsbeirat von Waldfrieden ein Gegenkonzept für die Bebauung des Planungsgebietes erarbeitet und den Kontakt mit der Stadtverwaltung und der STAB für eine sachliche Beratung gesucht. Für „Waldfrieden“ ist es ein Glücksfall, dass die Zuarbeit für eine geänderte Bebauungsplanung eine fachlich versierte Stadtplanerin, Frau Anders aus Bernau Waldfrieden, gemacht hat. In der Ortsbeiratssitzung am 10.Februar wurde mit dem Geschäftsführer der STAB Herrn Rebs und der Planerin Frau Brandt vereinbart, die vorgelegte Planung gemeinsam mit Frau Anders zu überarbeiten. Herr Rebs hat zugesagt, vorhandene Waldausgleichsflächen in Waldfrieden zu ermitteln. Das scheint jedoch in der Stadtverwaltung auf wenig Gegenliebe zu treffen, denn die STAB ist verpflichtet, mit diesem Gelände einen Gewinn zu erwirtschaften.

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